FOX DPX2 Dämpfer im Test | liquid-life

Der Float X macht Platz für ein neues Kraftpaket, welches die Brücke zwischen DPS und Float X2 schlagen soll: Der FOX DPX2 Dämpfer ! Die neue Architektur in Kombination mit verbesserter EVOL Luftkammer, drei wählbaren Druckstufen-Modi, fein einstellbarem offenen Modus und werkzeugfreier Zugstufenverstellmöglichkeit macht ihm zum idealen Partner der FOX 36 EVOL.

FOX DPX2 – auf einen Blick

Trailfahren wird immer aggressiver. Was die Hersteller mit aggressive Trailriding beschreiben, sind meistens Produkte, die zwischen Crosscountry und Enduro liegen – die Tendenz mehr zu Enduro. Auch rabiateren Fahrweisen in grobem Gelände und weniger Federweg soll er gewachsen sein. Float X wird durch den FOX DPX2 ersetzt und vereint verschiedene Technologien von DPS, Float X2 und Automotive-Dämpfern aus dem Ford Raptor, der auch von FOX bestückt wird.

Technische Daten FOX DPX2 Dämpfer

  • Luftfeder
  • Progression einstellbar (via Volumenspacer)
  • Druckstufendämpfung des offenen Modus einstellbar (3 mm Innensechskant)
  • Zugstufe werkzeugfrei einstellbar
  • Drei Druckstufenmodi (via Hebel am Dämpfer einstellbar)
  • Imperiale und Metric-Einbaulängen verfügbar
  • Trunnion-Mount verfügbar

Näher betrachtet

Der FOX DPX2 funkelt im bekannten Kashima: Die EVOL Luftkammer ist einteilig und wird in verschiedenen Größen angeboten (je nach Herstelleranforderung). Beim Übergang zum Ausgleichsbehälter wird es Aufregend. Die pfriemelige Verstellung der Zugstufen mit einem dünnem Innensechskant ist verschwunden, stattdessen ist dem eine dreistufige Druckstufe gegenübergestellt. Diese ist im offenen Modus mit Hilfe eines 3mm Innensechkantschlüssels auf die jeweligen Bedürfnisse des Fahrers in 10 verschiedenen Stufen einstellbar. Druckstufen-Hebel und Zugstufenrad sind mit und ohne Handschuhe leicht zu bedienen.

Rückblick

2013 wurde der Enduro-Bereich immer beliebter. Die Trails wurden härter und dem Material dementsprechend mehr abverlangt. So schickte FOX den Float X auf den Markt, der mit einem Ausgleichsbehälter und einem größeren Ölvolumen, diesen Ansprüchen gerecht werden sollte.

2016 bekam der FOX Float X ein Update mit einer zweiteiligen Luftkammer spendiert. Die sogenannte EVOL-Sleeve. Mit diesem Update wurde der Gegenhalt des Dämpfers stark verbessert und vor allem das Durchsacken minimiert. 

Erst vergangene Saison sahen wir in der EWS die unterschiedlichsten Technologien bei den Profis. Bei Abfahrten, welche in ihrer Länge ein Vielfaches eines Downhill-Worldcup-Runs entsprechen, verlangten nach konstantem Dämpfungsverhalten und besserem Hitzemanagements. Float X2 und stahlgefederte X2-Dämpfer fanden in immer mehr Bikes der Profis Verwendung.

Aufbau 

Bikes mit einer Trinkflaschen-Option haben nur selten Bauraum übrig, deshalb präsentiert sich der FOX DPX2 Dämpfer mit weniger Gesamtvolumen als das Vorgängermodell Float X. Die Hersteller haben die Wahl zwischen dem altbekannten (imperial) sowie dem neuen (metrich) Dämpfereinbaulängen, um insbesondere über die Trunnion-Mount Platz zu sparen.

Federung & Dämpfung

Hier wird genau erklärt, wie die Federung und Dämpfung beim neuen FOX DPX2 Dämpfer funktioniert.

Montage

Alle Buchsen sind identisch zu den vergangenen Modelljahren bei FOX. Hier muss lediglich die richtige Breite des Rahmens ausgemessen werden um den Dämpfer zu montieren. Das Setup gestaltet sich sehr einfach. Luftdruck laut Herstellerangabe oder Vorliebe (Sag) einstellen, die Zugstufe anpassen und die Druckstufe mit einem 3 mm Innensechskant in die Mitte des Einstellbereiches stellen (10 Klicks Gesamtumfang). Natürlich kann man es ja nach Vorliebe später nachjustieren, allerdings bietet diese Einstellung eine gute Ausgangsposition.

Auf dem Trail – Uphill 

Ob ein Dämpfer wippt oder nicht, hängt primär vom Hinterbau des verwendeten Bikes ab. Bei unserem Testbike fiel uns auch mit anderen Dämpfern nichts negatives auf. Bereits im offenen  Modus herrschte viel Ruhe. Wird aber der blaue Druckstufenhebel in die mittlere Position umgelegt, ist hier ein deutlicher Unterschied spürbar. Der Dämpfer erhöht den Gegenhalt und Vortrieb wird noch effizienter umgesetzt. In der „Firm“ Einstellung verwandelt sich das Bike in ein wahres Kletterwunder – aber nicht, weil ein komplettes Lockout zur Verfügung gestellt wird.

Über das separat, so genante Reed-Ventil bekommt das Öl eine Bypass-Möglichkeit im Falle einer Krafteinwirkung vom Untergrund. Dieser Übergang ist sehr sanft und man hat nicht das Gefühl, hart gegen Wurzeln zu fahren oder in irgend einer Weise Schwung zu verlieren. Allem in allem bekommt man ordentlich Grip und das Rad klettert zielstrebig nach oben.

Downhill 

In der Vergangenheit hatte man als schwerer Fahrer immer wieder Probleme, aufgrund des hohen Lufdruckes in der Hauptkammer, die Zugstufe in den Griff zu bekommen. Auch die Druckstufendämpfung war oft nicht der Knaller. Am FOX DPX2 kann man nichts dergleichen berichten. Um den rückwärtigeren Flatpedal-Position gerecht zu werden sollte man den Luftdruck gegenüber der Herstellerempfehlung um 10 psi erhöhen. Jede Klick Druckstufenänderung via 3 mm Innensechskant ist spürbar und ermöglicht eine Anpassung an die jeweilige Vorliebe oder an das Streckenprofil.

Wer Stahlfedergefühl erwartet, wird dieses hier nicht bekommen. Gegenüber seinem Vorgänger Float X bietet der DPX2 ein sehr feines Ansprechverhalten; besonders auf unbekannten Strecken, wenn man schnell seine Linie anpassen muss, ist dieses von Vorteil.

Bei einem Gewicht von rund 96 kg (fahrbereit) bis zum Maximaldruck von 350 psi, blieben noch etwas über 100 psi übrig. Das macht den Dämpfer insbesondere für schwere Fahrer interessant, welche mit dem Float X2 und seinem Limit von 250 psi an ihre Grenzen stoßen.

Besonders bemerkenswert ist die Kontrolle, die der Dämpfer ins Fahrwerk bringt. Mit Klickschuhen spielt dieses meistens keine Rolle, aber mit Flats kann es den einen oder anderen Fahrer in ruppigeren Passagen hin und wieder vom Pedal schlagen – mit dem DPX2 passierte dieses jedoch nicht ein einziges mal. Wer sich noch mehr Gegenhalt für Flow- und Jumptrails wünscht, kann ganz schnell und einfach den blauen Druckstufenhebel umlegen und bekommt im Austausch ein sehr straffes Heck, mit viel Lowspeed-Druckstufe, was für viel Pop und Sprunghöhe sorgt.

Haltbarkeit

Generell gilt: Der Luftkammerservice ist seit einigen Jahren bei FOX simpel und kostengünstig und selbst durch den Endkunden durchführbar. Die Kosten für ein Service-Kit belaufen sich je nach Anbieter und dem Umfang auf ca. 20 – 50 Euro. Garantieansprüche gehen hierbei nicht verloren.

Fazit zum FOX DPX2 

Mit dem DPX2 ist FOX ein großer Wurf gelungen. Er schlägt nicht nur die Brücke zwischen DPS und Float X2, er wird in manchen Bikes sogar dem großen Bruder Float X2 Konkurrenz machen. Seine vereinfachten Einstellmöglichkeiten machen es vor allem weniger Tuning-begeisterten Fahrern einfach, eine gute Einstellung zu finden. Der Gegenhalt ist verbessert worden und der “Firm”-Mode des Dämpfers ermöglicht mit seinem Reed-Ventil hohe Traktion in technischen Kletterpassagen mit angenehm sanftem Übergang bei einem Schlag von unten. In der Abfahrt überzeugte er mit viel Traktion am Boden und mit Plattformpedalen gab es auch bei heftigen Schlagfolgen nie Probleme mit Sohlenkontakt.

Stärken 

  • Sehr gute Kennlinie
  • Dämpfungsqualität
  • Einfach einstellbar

Schwächen 

  • Freunde von Asphaltaufstiegen werden einen kompletten Lockout vermissen

Quelle: mtb NEWS

Weiterlesen