Driving review Mondraker Dune 2016

Das Dune des spanischen Herstellers Mondraker gehört zu den Racing-Bikes auf dem Markt. Ein Blick auf das Datenblatt schreckt ab. Die Maße sind im Vergleich zu anderen Enduro-Bikes nahezu „monströs“. Der Reach von 475mm (Größe M) und der flache Lenkwinkel von 66° wirken auf dem Papier unpraktikabel für den Otto-Normal-Radfahrer, jedoch definitiv nur auf dem Papier. Der Rahmen ist in gleicher Geometrie in klassischem Aluminium und in Carbon zu bekommen. Der Dämpfer ist bei Schmuddelwetter durch einen integrierten Muddguard geschützt. Auch für eine Trinkflasche bietet der Rahmen ausreichend Platz.

First Look

Serienausstattung

Rahmen: Mondraker Dune Al 6061, 160mm, mit Forward Geometrie und Zero Suspension System
Gabel: Rock Shox Yari ,160mm, 15×110 mm Steckachse
Dämpfer: Rock Shox Monarch Plus R
Bremsen: Sram Level T
Laufräder: MDK-EP1 27,5 23mm Felge, MDK Disc Pro Nabe
Sattel: SDG FLY MTN
Reifen: MAXXIS Ardent, 27,5 x 2,4, Single Compound 60TPI
Antrieb: Sram NX Gruppe 1×11
Sattelstütze: Onoff Notion 400mm
Griffe: Onoff Diamond, 130mm
Lenker: Mondraker 6061, 1“ Rise 780mm Breite
Gewicht: 13,8 KG

Änderungen im Test:

Sattelstütze: Kind Shock Dropzone 120mm Hub
Pedale: Shimano XT PD-M8000 XC
Griffe: Ergon GE1 Slim
Lenker: Bontrager Rhythm Elite, Flat, 810mm Breite

Setup:

Rock Shox Yari RC: 75 PSI, 3 Klicks Compression, 11 Klicks Rebound //Empfehlung 63-72KG: 55-65 PSI
Rock Shox Monarch Plus R: 140 PSI, 10 Klicks Rebound // Empfehlung 140-160 PSI

Zugegeben, es braucht ein paar Abfahrten, um sich an die außergewöhnliche Geometrie des Bikes zu gewöhnen. Aber nach kurzer Zeit will man das Rad nicht mehr aus der Hand geben. Durch den sehr kurzen Vorbau (30 mm) in Kombination mit dem langen Oberrohr wird der Fahrer weit hinten platziert. Dies gibt bei steilen Passagen viel Sicherheit und ein gutes Gefühl. Tuning-Tipp: Ein flacherer, breiterer Lenker bringt noch mehr Downhill-Performance. Trotz des langen Radstandes ist das Bike in engen Kurven erstaunlich agil. Das Zero Suspension System bietet einen nahezu antriebsneutralen Floating-Hinterbau, der auf dem Trail selbst bei hartem Downhillgeballer, aber auch bei Tret- oder Bergaufpassagen, keine Wünsche offen lässt. Will man mit dem Bike den Boden verlassen und etwas durch die Luft fliegen, sollte man sich dessen Länge bewusst sein. Das Bike will aktiv gefahren werden, also sollte man sich zum Springen locker platzieren und mit dem Körper arbeiten. Einzig die nicht verstellbare Sattelstütze nervt. Der Rock Shox Monarch R Plus ist gut zugänglich und lässt sich ohne nerviges Gefummel einstellen. Die Yari ist eine solide, einfach aufgebaute Gabel. Sie lässt sich einfach einstellen und wird auch von Fahrwerkslaien verstanden. Sie bietet die Möglichkeit, 27,5“-Plus Bereifung aufzuziehen und wirkt daher mit einem Standard-Reifen sehr wuchtig.

Die verbauten Maxxis Ardent Reifen sind gute Allround-Reifen und bieten auf hartem steinigen Boden guten Grip. Jedoch kommen sie auf sehr losem Boden schnell an ihre Grenzen. Tuning-Tipp: Vorn einen grobstolligen Reifen aufziehen.

Zur Antriebsgruppe gibt es nicht viel zu sagen. Das moderne 1 x 11 Konzept schaltet zügig und direkt. Der Rahmen bietet jedoch keine Möglichkeit, einen Umwerfer zu verbauen. Somit kann es passieren, dass sehr untrainierte Fahrer bei sehr steilen Bergen auch mal auf den Beinlift zurückgreifen müssen. Auch die Bremsen leisten einen guten Dienst.

Fazit

Die große Stärke des Mondraker Dune ist die einmalige Bergab-Performance, jedoch macht es auch bergauf keine schlechte Figur. Die Ausstattung ist sehr solide, mit ihr wird vom Wochenendfahrer bis zum Vollblutracer jeder glücklich. Einzig die nicht verstellbare Sattelstütze bedarf einer Änderung.

Testbedingungen:

Gießen Dünsberg (498 m hoch)
Steile, technische Trails mit lockerem Boden
Abfahrt Gipfel  Parkplatz ca. 175 Hm
Wetter: 14°C trocken, leicht feuchter Boden

Der Tester:

Maximilian Klinger
23 Jahre alt
fährt Downhill und Enduro
1,78 m lang und 72 Kg schwer

 

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