Häufig trifft man eine kleine Mountainbike Familie, bei denen beide nach und nach vom MTB-Virus infiziert wurden. Nun sind viel gemeinsam unterwegs, was eine super Sache ist. Auf den gemeinsamen Bike-Touren kommt es jedoch leicht zu Konfliktsituationen. Der Mix aus „normalem Bike“ und E-MTB bietet neue Möglichkeiten – diese Situation kann den Spieß sogar umdrehen! Hier nun Tipps fürs Radfahren zu zweit. Wichtig: Natürlich sind typische Klischee-Punkte mit dabei, aber sie kommen nicht umsonst häufig vor.
MTB-Konflikte zu zweit (oha…):
Darcy & Geoff’s „Couples Ride“ Video from DAKINE on Vimeo.
1. Verschiedene Motivationen/Vorstellungen: Er sieht die gemeinsame MTB-Tour als beste Möglichkeit für Training und fährt sehr viel vorne weg, sie strampelt völlig außer Atem hinter ihm her, obwohl sie die gemeinsame Tour eigentlich voll genießen wollten. Beide sind deutlich voneinander genervt und würden in dieser Situation lieber ohne den doch ziemlich anstrengenden Partner unterwegs sein.
Lösung: Vor der angepeilten Tour sollte man genau bereden wie und was gefahren wird. Wenn er unbedingt seine Einheiten durchziehen will, soll er besser alleine oder mit Kumpels fahren. Für gemeinsame Trainingstouren sollte eindeutig kommuniziert werden, was auf dem Programm steht. Oft eignen sich relaxte Touren ohne Leistungs- oder Mutprobenstress besser. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel! Hinweis: E-Bikes sind mittlerweile eine sehr geeignete Sache für Beziehungen, bei denen es Probleme mit den Unterschieden bei Kraft bzw. Trainingszustand gab – der bisher langsamere Part bekommt ein E-MTB und der zuvor schnellere Teil der Beziehung muss schauen, dass er bergauf mitkommt!
2. Themen aus der Beziehung während der Tour: Weil nicht wenige Biker/innen eher vom Alltag abschalten wollen, um in Ruhe Natur und frische Luft zu genießen, kann es zu ansrengenden Gesprächen über Beziehungs-Themen kommen. Versuche einen Dialog zu starten können dem Partner / der Partnerin eher auf die Nerven gehen.
Lösung: Man kann auch variieren und muss nicht immer zusammen fahren. Sie sucht sich einen Mädels-Treff im Bike-Forum und hat mit ihren Gleichgesinnten auf den Ladies-Touren Spaß. Oder beide fahren zusammen in einer bunten Gruppe, sodass beide mit anderen quatschen können.
3. Probleme mit der Technik am MTB: Da viele Ladys in Sachen selber basteln kaum gefördert und gefordert werden (Reperaturen übernimmt meistens der Partner oder auch der Händler), können leicht Konflikte entstehen. Das Bike soll für sie einfach gut funktionieren und dafür hat er ja dann doch bisher gut gesorgt (Klassiker-Situation).
Lösung: Ein Schrauber-Workshop oder Do-It-Yourself-Basteln kann sicherlich sinnvoll sein für Mädels und Jungs aus der Mountainbike Familie z.B. wie man die Federelemente individuell einstellt oder das Schaltwerk justiert. Später dann können beide Parteien der Mountainbike Familie die Basics alle selbst durchführen und sind weniger aufeinander angewiesen.
4. Stress in anspruchsvollen oder riskanten Passagen: Auf der Singletrail-Abfahrt wird es steil und technisch immer fordernder. Während er vom Testosteron gepusht viel riskiert, wird sie immer ängstlicher bzw. vorsichtiger und droht zu verkrampfen, da sie sich für die schwierige Stelle lieber etwas mehr Zeit nimmt und sie alles genau anschaut. Wenn er dann unten ungeduldig wartet, können Konflikte entstehen.
Lösung: Beide absolvieren einen Fahrtechnik-Kurs für die Mountainbike Familie und versuchen das dabei Gelernte auf ihren Hometrails mit Erfolg anzuwenden. Er nimmt bewusst mehr Rücksicht und sie fährt technische Trailtouren gerne mit anderen Girls, wo kein Stress entsteht und sie sich alle super an vielen Passagen probieren können. Gute Protektoren sollten beide tragen.
5. Zu hohe Erwartungen: Beide freuen sich vorher sehr auf die lang geplante Tour als Mountainbike Familie bei besten Wetterverhältnissen. Doch unterwegs läuft es nicht gut: Defekte, schwere Beine und altbekannte Vorwürfe vermiesen die Stimmung.
Lösung: Hohe Erwartungen im Vorfeld sollten vermieden werden, da diese oft kaum erfüllt werden. Wenn unterwegs nicht alles glatt läuft, sollten sich beide nicht über Kleinigkeiten ärgern, sondern sich darüber freuen, dass sie so ein tolles Hobby miteinander teilen.
6. Ab in den Urlaub: Bei der Urlaubsplanung in der Mountainbike Familie kommt es zu erheblichen Differenzen. Während er einen sehr fordernden Alpencross oder vergleichbares erleben möchte, möchte sie eher einen Mix aus Mountainbiken und Relaxen genießen.
Lösung: Ein Kompromiss wäre eine Wellness-Transalp für die kleine Mountainbike Familie, bei welcher man statt spartanisch-urige Alpenhütten schicke Hotels mit Wellness-Angeboten als Übernachtungsstätten aussucht. Wichtig ist, dass Beide offen kommunizieren, was ihnen bei der Planung wichtig ist und nicht auf eigene Faust einfach etwas gebucht wird. Auch möglich: Zwei einzelne kürzere Urlaube: Einer inklusive Strand und viel Entspannung und der andere als ein reiner Bike-Trip im alpinen Gelände. Wer Kinder hat, findet u.a. bei Mountainbike Holidays kinderfreundliche Bike-Hotels.
Abschalten zu zweit:
COUPLES THERAPY by Maso Naranch | short version from Tommaso Prugnola on Vimeo.
Alleine zu Biken rockt, aber mit Partner macht es gleich auch mal doppelt Spaß. Dabei muss es ja nicht gleich ein Radfernweg, eine schöne Spritztour sonntags reicht vollkommen aus. Der pressedienst-fahrrad gibt fünf wertvolle Tipps für einen entspannten und erholsamen Ausflug zu zweit.
1) Passende Begleiter wählen
Der Sinn einer Radtour zu zweit besteht darin, sie gemeinsam zu absolvieren. Deshalb ist es wichtig, nicht nur möglichst konditionell, sondern auch technisch auf einem Niveau zu sein. Die Tour scheitert schon im Ansatz, wenn der Partner mit seinem ungepflegten alten Rad aus der Studienzeit versucht, mit einem aerodynamischen Rennrad mitzuhalten. In diesem Fall sollte man über eine Neuanschaffung nachdenken. Solide Einstiegsräder auf gutem technischen Niveau gibt es bereits günstig.
2) Material checken
Die Tour hat noch nicht einmal richtig begonnen und schon hat einer schlapp gemacht: Der Reifen liegt bewegungsunfähig auf der Felge und japst nach Luft. „Grundsätzlich ist zum Start der Tour darauf zu achten, dass das Fahrrad in einem technisch ordentlichen Zustand ist. Dazu zählt auch der richtige Reifendruck“, rät der Vielfahrer und Weltenbummler Denis Katzer, der gerade mit seiner Frau auf einer langen E-Bike-Tour in Asien unterwegs ist. Der passende Reifendruck, wie auf der Reifenflanke vermerkt, minimiert den Rollwiderstand und die Anfälligkeit für Schäden. Deshalb immer vor der Tour nochmals mit einer Luftpumpe mit Manometer den Reifendruck überprüfen. „Auch Flickzeug und eine Minipumpe für den Notfall sollten auf der Tour mit dabei sein“, so Katzer. Für kleine Reparaturen lohnt es sich zudem, ein handliches Minitool mit im Gepäck zu haben.
3) Richtig einschmieren
Klingt banal, aber eine Sonnencreme ist bei jeder Tour Pflicht. Auf Kettenöl kann man hingegen verzichten, zumindest wenn man mit Riemenantrieb (z. B. von Gates) fährt. Bei der wartungsarmen Alternative zur Kette ist eine dreckverschmierte Wade Geschichte und auch abgesprungene Ketten sind passé. In Verbindung mit Getriebeschaltungen (z. B. Rohloff) entsteht ein wartungsfreies Gesamtpaket für lange Radreisen und kurze Wochenendausflüge. Zudem ermöglicht die Getriebeschaltung ein intuitives, leichtes Schalten.
4) Poposchmerzen verhindern
Selbst ein längerer Wochenendausflug sollte nicht zur „Tour der Leiden“ verkommen. Probleme wie ein tauber Hintern oder eingeschlafene Füße können leicht behoben werden. Aber jeder Mensch sitzt anders auf dem Rad und braucht deshalb eine andere Einstellung. Eine Vermessung der Sitzknochen der passende Sattel für unterschiedliche Fahrertypen ist wichtig. Kurzfristig kann auch eine spezielle Sitzcreme Abhilfe schaffen.
5) Strecke richtig planen
Ein Mann fragt nicht nach dem Weg, er weiß ihn. Und was beim Autofahren gilt, funktioniert beim Radfahren noch viel besser. Doch wenn man dann im Wald steht und sich nicht mehr auskennt, kann es schnell mit der entspannten Radtour vorbei sein. Deshalb ist gut beraten, wer sich bei der Planung auf ein Navigationsgerät (z. B. „Super GPS“ von Lezyne ab 149,95 Euro) verlässt. Dieses navigiert dank GPS- und Glonass-Satelliten sicher auch durch Wald und Wiesen. Alternative: E-Bikes
„Damit meine Frau auf der Tour mit mir mithalten kann“, ist wohl eine der häufigsten Begründungen für den Kauf eines E-Bikes. Doch auch nicht jeder Mann hat die Figur und Kondition, um spielend leicht nach Alpe d’Huez zu radeln. Falscher Ehrgeiz sollte beim Gedanken an den Kauf eines schicken Trekking-Elektrorades keine Rolle spielen. Die Tour soll ja beiden Partnern Spaß machen und die Erlebnisse sollen gemeinsam geteilt werden – egal, wer auf E-Unterstützung angewiesen ist oder sie aus Komfortgründen einfach schätzt. Das Elektrorad erweitert die Möglichkeiten für einen Abstecher zu noch unbekannten Biergärten oder Aussichtspunkten.
Text: pf/d
Zeit zu zweit verbringen – hier mit Bike & Kamera:
Team Herzchen und Sternchen – Snowedition von BamHill – mehr Mountainbike-Videos
1 Kommentar
Ich möchte gerne mit meiner Frau Mountainbike touren. Es ist eine gute Idee nicht zu hohe Erwartungen zu haben. Natürlich werden wir uns bestimmte Ziele setzen und sehen, ob wir sie erreichen können.