Nahaufnahme eines mattschwarzen Fahrradrahmens.

RAHMENMATERIAL

CARBON

Carbonbikes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind heißbegehrt – und das aus gutem Grund! Fahrräder aus Carbon bieten ein unschlagbares Verhältnis von Gewicht und Stabilität, da das Material extrem leicht, aber dennoch sehr belastbar ist. Dadurch lassen sich auch anspruchsvolle Strecken leichter und effizienter bewältigen. Zudem ermöglicht Carbon eine hohe Flexibilität in der Formgebung, wodurch die Aerodynamik und das Design des Fahrrads optimiert werden können. Die gute Vibrationsdämpfung sorgt außerdem für ein angenehmes und ruhigeres Fahrgefühl, was sie sowohl für Profi- als auch Hobbyfahrer attraktiv macht.

Geflochtene schwarze Kohlefaserstruktur, vielseitig einsetzbar für industrielle Anwendungen und Designprojekte.

Was ist Carbon?

Carbon ist ein äußerst leichtes und zugleich sehr stabiles Material, das aus Kohlenstofffasern besteht. Diese Fasern werden in speziellen Verfahren zu einem Gewebe verarbeitet und mit Harzen verbunden, wodurch eine feste und belastbare Struktur entsteht. Aufgrund seiner hohen Festigkeit bei geringem Gewicht wird Carbon in verschiedenen Hightech-Bereichen eingesetzt, darunter auch im Fahrradbau, wo es für besonders leichte und aerodynamische Rahmen sorgt.

Haufen von groben Kohlenstücken, schwarz-weiß, geeignet für industrielle oder private Brennstoffzwecke.

Wie wird Carbon Hergestellt?

Carbon wird aus Kohlenstofffasern hergestellt, die meist aus Polyacrylnitril (PAN) gewonnen werden. Die Fasern werden bei hohen Temperaturen karbonisiert, wodurch fast reiner Kohlenstoff entsteht, der sehr leicht und stabil ist. Anschließend werden die Fasern in Geweben oder Schichten mit Kunstharz verbunden, um robuste und zugleich leichte Strukturen für Anwendungen wie den Fahrradbau zu schaffen.

Wie fand das Material Carbon seinen Weg in die Fahrradbranche?

Carbon fand seinen Weg in die Fahrradbranche vor allem über den Motorsport und die Luft- und Raumfahrt, wo seine herausragenden Eigenschaften wie Leichtigkeit und Festigkeit schon früh genutzt wurden. Bereits in den 1970er und 1980er Jahren experimentierten Pioniere in der Fahrradindustrie damit, Carbonfasern in Rahmen zu integrieren, um leichtere und dennoch stabile Alternativen zu den bis dahin dominierenden Materialien wie Stahl und Aluminium zu schaffen.

In den 1980ern brachte die amerikanische Firma Trek schließlich das erste in Serie hergestellte Carbon-Fahrrad auf den Markt. Dieser Schritt sorgte für Aufmerksamkeit und inspirierte andere Hersteller, ebenfalls mit Carbon zu arbeiten. Anfangs war die Herstellung von Carbon-Rahmen jedoch sehr aufwändig und kostspielig, was den Einsatz auf High-End-Modelle beschränkte. Doch mit der Zeit sanken die Produktionskosten durch technische Fortschritte und eine höhere Nachfrage, sodass Carbon zunehmend in allen Fahrradkategorien zum Einsatz kam.

Heute ist Carbon in der Fahrradbranche weit verbreitet und aus dem High-End-Bereich sowie ambitionierten Mittelklasse-Bikes nicht mehr wegzudenken. Besonders im Rennrad- und Mountainbike-Segment wird es aufgrund seiner hohen Anpassbarkeit und seiner Performance-Vorteile geschätzt.

Carbon-Finish bei Fahrradrahmen: Von Lackiert bis zur rohen Struktur – so zeigt sich das Material in seiner schönsten Form

Es gibt verschiedene Carbon-Finish-Arten bei Fahrradrahmen, die je nach gewünschter Optik und Struktur variieren. So kann es sein, dass die Carbonstruktur bei manchen Rahmen deutlich hervorkommt - dabei handelt es sich nicht um Lackschäden. Hier sind einige gängige Finishes und deren Eigenschaften:

Nahaufnahme eines dunkelroten Fahrrads, Modell AMS ONE11, mit schwarzer Federgabel und Teilansicht des Rahmens.

Gloss Finish (Glanzfinish)

Ein Gloss Finish ist eine glänzende Lackierung, die oft über den Carbonrahmen aufgetragen wird. Diese Art von Finish hebt die Carbonstruktur hervor, indem sie die Oberfläche spiegelnd und glänzend erscheinen lässt. Dadurch ist die charakteristische Carbon-Webstruktur sichtbar und kommt besonders bei Sonnenlicht zur Geltung.

Nahaufnahme eines schwarzen Fahrradrahmens mit der Aufschrift "Attain", geeignet für Straßenrennsport.

Matte Finish (Mattes Finish)

Beim matten Finish wird die Oberfläche des Rahmens ohne Glanz versiegelt, wodurch ein dezentes und elegantes Erscheinungsbild entsteht. Die Carbonstruktur kann hierbei oft leicht sichtbar sein, wirkt jedoch subtiler als bei einem Gloss Finish. Ein mattes Finish betont die Carbonstruktur weniger stark und verleiht dem Rahmen ein modernes, unauffälliges Design

Nahaufnahme eines Fahrradrahmens mit Aufschrift "STEREO" und Größe "M", geeignet für 29 Zoll Räder, Modell unklar.

UD-Carbon (Unidirectional Carbon)

UD-Carbon steht für „unidirektional“, was bedeutet, dass die Carbonfasern in eine Richtung verlaufen und nicht als Webmuster verarbeitet sind. Bei einem UD-Carbon-Finish bleibt die Oberfläche glatter, und die Fasern verlaufen in eine Richtung, was eine klare, gleichmäßige Struktur ergibt. Ein unidirektionales Finish wird oft mit einer matten oder glänzenden Schicht überzogen, wobei die Struktur bei manchen Varianten leicht sichtbar bleibt, aber weniger stark als bei gewebtem Carbon.

Nahaufnahme eines schwarzen Carbon-Mountainbike Rahmens und Lenkers, geeignet für Geländefahrten bei Sonnenuntergang.

Raw Carbon (Rohes Carbon)

Rohes Carbon ist ein Finish, bei dem der Rahmen unlackiert bleibt oder nur mit einer dünnen, durchsichtigen Schutzschicht versehen wird. Hier ist die Carbonstruktur sehr gut sichtbar, insbesondere wenn gewebte Carbonfasern verwendet wurden. Die einzelnen Fasern oder das Webmuster kommen deutlich zur Geltung, und das Finish wirkt authentisch und technisch. Rohes Carbon wird häufig für High-End-Bikes verwendet, um die hochwertige Carbonstruktur direkt sichtbar zu machen.

Grünes Mountainbike mit schwarzer 177-Aufschrift und schwarzer Federgabel, geeignet für Offroad-Touren.

Opaque Paint Finish (Decklackierung)

Hierbei wird der Rahmen mit einer deckenden Farbschicht überzogen, die das Carbon vollständig verbirgt. Diese Lackierung ermöglicht eine einheitliche Farboberfläche, die keinen Hinweis auf die darunterliegende Carbonstruktur gibt.