Saisonende beim Falke Rothaarsteigmarathon

Am Samstag, 15.10.16 hieß es ein letztes Mal: Wettkampfstimmung! Die Laune gut, das Wetter eher bescheiden, machte ich mich eine Stunde vor Start auf den Weg in das idyllische Fleckenberg, das heißt einmal über’n Kopp und da 🙂 . Ich wohne ja quasi nebenan und die Höhenmeter hier kenne ich schon gut.
Das Aufwärmen verlief gut, mein Magen hielt und ich freute mich auf den Startschuss um 12 Uhr.

Auf ging es!

Der Marathon wie Halbmarathon geht ja bekanntlich erstmal bergauf… für mich hieß das auf den ersten circa 8 Kilometern: Plätze gut machen, denn im Anstieg bin ich gut. So fühlte sich auch alles an und kurz vor Latrop hatte ich dann auch die erste Frau eingeholt. An einem kleinen Anstieg vor der Verpflegungsstation konnte sie sich wieder einen Vorsprung erarbeiten, meine Beine hatten wohl gerade einen schwachen Moment…
Pustekuchen! Etwa einen halben Kilometer nach der Verpflegungsstation fiel der große Hammer und ich erinnerte mich an das, was damals in Neheim beim MTB-Marathon passiert war: Absoluter Hungerast! Unterzuckerung!

Was tun?

Mir wurde fast schwarz vor Augen, atmen und sprechen konnte ich kaum, mein Puls schoss über die 200, auf maximale 213 um genau zu sein. Einen Zuschauer am Rand mit Banane und Trinken in der Hand sprach ich an sowie einen Marathonläufer. Irgendwie rettete ich mich mit deren Hilfe zur nächsten Verpflegungsstation. Cola ahoi und rein damit!
Ich kenne meine Grenzen inzwischen gut und in diesem Moment war ich nah dran. Ich wusste jedoch, eigentlich nur noch bergab und flache 5km bis ins Ziel… Dank eines MTBlers, der auch das Feld begleitete, schaffte ich auch den Weg zur nächsten Verpflegungsstation, wo auch der Zuschauer, den ich angesprochen hatte, stand und mir Extra-Iso in die Hand drückte!
Es kam mir ewig lang vor und mein Puls wollte und wollte sich nicht beruhigen bzw. pendelte sich bei circa 185 bis 190 ein, in der Ebene und bei nicht mehr als 11 km/h. Puh, das war ich nicht gewohnt.
Endlich kam dann das Ziel! Glücklicherweise warteten dort meine Eltern.

 Doch es war noch nicht vorbei

In der nächsten Viertelstunde schüttete ich gefühlt 3 Liter Cola und 2 Liter Apfelschorle in mich hinein. Anstatt einsetzender Regeneration ging mein Puls nach einiger Zeit aber wieder hoch… und ich im Arm meines Papas zum DRK-Wagen. Die konnten leider nicht viel mit mir anfangen und so saß ich da auch nochmal 10 Minuten wie ein Häufchen Elend, sprechen konnte ich kaum. Irgendwann sagte mein Papa dann, lieber ein bisschen Bewegung um den Kreislauf zu animieren, den Zucker zu verarbeiteten. Nach etwa 10 Metern, WOW, da gingen die Lichter wieder an: Puls von 170 auf 90 runter, Kind kann wieder sprechen, hüpfen, springen, alles wieder da.
Mit meinem 17. Platz im gesamten weiblichen Teilnehmerfeld bin ich natürlich nicht zufrieden, aber vor dem Hintergrund geht die Gesundheit vor! In meiner Altersklasse konnte ich doch noch den 1. Platz abräumen ^^.

 

 Was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker!

Neheim und diesen Marathon nehme ich mir zum Anlass mich mit dem Phänomen Hungerast auseinanderzusetzen. Ärztlich lasse ich mich gerade mit Langzeit- und Belastungs-EKG absichern, ernährungstechnisch (ich fahre ja low carb) muss ich für die langen Distanzen wohl noch viel lernen… Jetzt ist erstmal off season, ich freue mich 🙂 .

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