24h Rennen MTB Alfsee im 4er-Mix, Race for Podium

Das erste 24h-Rennen 2017

Zwischen die Vorfreude auf ein tolles und energiegeladenes Wochenende mischt sich bei mir auch immer ein bisschen Nervosität… was eine Herausforderung an Mensch & Material :D. Schließlich bedarf es für ein 24h-Rennen einiges mehr an Vorbereitung als für einen Marathon.
Der Alfsee befindet sich bei Osnabrück, quasi im Flachland. Die Anfahrt dauert etwa 2h. Wie man im Flachen Höhenmeter sammelt?! -> Deich rauf & runter, immer wieder, auf Wiese und Sand…

Die Planung des Rennens beginnt also schon beim Packen: lang, kurz, dick, dünn, für Regen, für Wind, zum Schlafen, zum Sitzen, zum Waschen, zu Essen.
Die Verpflegung während des Rennens ist am Alfsee hervorragend, aber da Anreise am Freitag stehen neben dem Zelt und der Kleidung auch immer zwei Kisten Nahrung auf der Packliste. Das Auto ist also immer voll bis oben hin.
Am Freitag regnete es stark. Beim Aufbau wurde wir noch etwas nass. Der Regen verzog sich aber dann schnell und den Abend konnten wir nach der PastaParty gemütlich am See ausklingen lassen. Ausgeschlafen und mit nahrhaftem Frühstück fuhren wir dann am Samstag einmal die Strecke ab um die angekündigten kleinen Änderungen auszukundschaften: ein ca. 6m Trailstück war neu sowie einmal mehr den Deich hinauf; nichts unmöglich, aber mulmig war mir schon (wie immer).

Um 14 Uhr fiel der Startschuss und ich hatte mich wieder für die 3. Position in der Reihenfolge entschieden. Bis zum nächsten Morgen wollten wir alle je 2 Runden fahren, d.h. für jeden von uns knapp über 3h Pause. Mit dem Ansporn aus dem letzten Jahr ging ich gegen 16:10 Uhr auf die ersten zwei Runden. Leider rutschte ich in der zweiten Runde in einer abschüssigen Kurve auf der Wiese weg, sonst wäre dies sicher meine schnellste Runde geworden. Fazit nach dem ersten Turn: zwei super schnelle Runden vorgelegt.

Zügig fanden wir uns auf dem 3. Platz im Gesamtranking wieder, jippi 🙂
Mein zweiter Turn verlief ähnlich gut wie der erste und die Zeiten blieben konstant. Zwischennahrung: Obst, Jentschura-Brei, Herbalife-Shake, Reis, Arginin (soooo delicious *würg* -> fördert die Regeneration, ist aber leider nicht geschmacksneutral) und viel Flüssiges.
Für den dritten Turn legte ich mich bereits hin. Die Lampen waren schon bereit, da sie ab Dämmerung Pflicht sind. Das Zeiteisen gab als nächste Startzeit etwa 1 Uhr an. Bei den nächtlichen Fahrten ist die Frage nach der Kleidung immer besonders groß: Da Kreislauf im Keller und Müdigkeit friert man vor dem Fahren, sobald es losgeht denkt man sich meist: Mist, zu viel an… Aber ich habe ja inzwischen schon drei Jahre Erfahrung ;). Die erste Runde war gewohnt ungewohnt. In der zweiten Runde stürzte direkt vor mir ein Fahrer im Trail, bei dem ich zunächst blieb bis Sanis und Team verständigt waren und ein befreundeter Fahrer vorbeikam. Die Runde beendete ich mit Kette rechts, sodass noch eine 35er Zeit rauskam.

Der vierte Turn in der Morgendämmerung kostet auch stets viel Überwindung. Nach Essen und Schlaf lockte zwar die Sonne schon, aber der Kampf mit Feuchtigkeit und Ermüdungserscheinungen wächst. Dies bestätigen auch die Rundenzeiten, sodass wir gemeinsam entschieden, ab jetzt nur noch eine Runde jeweils zu fahren. Denn die Kräfte für zwei Runden abzuschätzen ist nach 18 Stunden nicht mehr einfach.

Die Verbesserung auf den letzten zwei Runden spürte ich deutlich. Die Zeit verflog und wir schafften es, knapp vier Minuten vor Ende noch meinen Vater auf eine allerletzte Runde zu schicken. Platz 3 gesichert, YES!!! Stolz wie Oskar!!!

Die Trails waren nach so vielen Stunden merklich ausgefahren und gaben Diverses frei: Wurzeln, Gullideckel, Stufen,… Vielfach habe ich mich an der Linie anderer Fahrer orientiert, bin äußerst langsam gefahren oder habe einfach rollen lassen. Ich bin wirklich stolz, nicht dem „Ich will schieben“-Männchen nachgegeben zu haben. Darüber hinaus hatten wir auch keinen Defekt, schnell auf Holz klopfen.

Ich bin wirklich stolz auf uns alle. In diesem Jahr hatten wir auch ein zweites Team angemeldet, 4er-Herren mit drei ‚Renndebutanten‘. Alle haben ihr Bestes gegeben. Sicherlich sind wir nächstes Jahr wieder am Start, da es nicht nur ein tolles Rennen mit toller Stimmung ist, sondern auch die Unterbringung auf dem Campingplatz einmalig und äußerst komfortabel ist ;D.

 

 

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